30.06.2025, Vortrag im Haus Saargau
Status der Vespa Velutina und Maßnahmen zum Schutz unserer Bienen
Die Vespa Velutina ist seit März 2025 nicht mehr als invasiv, sondern als etabliert eingestuft worden. Das bedeutet für uns Imker, dass wir einen Weg finden müssen, wie wir uns mit der Vespa velutina arrangieren.
Unser Fachwart für Bienengesundheit im Kreis Saarlouis, Herr Löw, hat mehrere Ideen entwickelt:
1. Bildung stärkerer Ableger
Die Bildung von Ablegern sollte mit den veränderten Bedingungen anders, als bisher erfolgen. Bisher reichten 2 Brutwaben zur Ablegerbildung aus. Zukünftig sollten Ableger mit 4 Brutwaben gebildet werden. Diese Maßnahme gibt dem Bienenvolk die Chance, sich gegenüber der asiatischen Hornisse zu behaupten.
Die Ableger sollten so früh, wie möglich gebildet werden.
2. Heranziehen von Winterbienen zur Verstärkung von Bestandsvölkern
Aus mehreren Völkern sollte ein Sammelbrutableger gebildet werden, der die Funktion eines starken Reservevolks übernimmt. Die neuen Winterbienen des Sammelbrutablegers können schwachen Völkern beigesetzt werden, um diese zu stärken.
3. Drahtkäfige
Ungefähr ab Juli fliegen die Arbeiterinnen der asiatischen Hornisse verstärkt aus. Drahtkäfige (12mm Maschengröße), die an das Flugloch des Stocks eingesetzt werden, verhindern ein leichtes Abfangen der Honigbiene durch die asiatische Hornisse.
4. Beutenschutz durch Fluglochschieber und
Vogelschutznetz
Ein Fluglochschieber mit 5,3 mm Öffnungshöhe kann erst nach Ende der Drohnenschlacht eingesetzt werden. Dieser Schienenschutz muss vor dem Winter nochmal entfernt werden, damit Luft im Stock zirkulieren kann und die toten Bienen rausgekehrt werden können.
Ein Vogelschutznetz (10mm bis 12 mm), kann über die Beuten mit Hilfe von Stöcken oder Stangen gelegt werden, ähnlich wie ein klassisches Vorzelt beim Zelten.
5. Verschließen der Beuten
Bei zu starkem Beflug durch die asiatische Hornisse hilft nur das vollständige Verschließen der Beuten.
Die Wasserversorgung der Bienen muss gewährleistet sein. Dazu wird eine ausgeschleuderte Honigwabe in Wasser getaucht und neben in den Brutraum gehangen. Darüber hinaus muss die Luftzirkulation durch einen offenen Boden oder ein Lüftungsgitter vor dem Flugloch sichergestellt werden.
Zu Beginn der Winterruhe könnte die Beute für mehrere Wochen in einer abgedunkelten Garage oder im Keller stehen. Dabei sollte man beachten, dass die Beute für die Luftzirkulation und das einfache Herausnehmen des Totenbefalls unten offenbleibt.
Mit Hilfe dieser Maßnahmen konnten wir bereits erste Erfolge erzielen. Wir müssen uns an die veränderten Bedingungen durch die Vespa Velutina Stück für Stück anpassen.
Hier gehts zur Webseite des Landesverbandes ->
Aktuelles zur Asiatischen Hornisse – Vespa Velutina Nigrithorax, Stand 03.05.2025
Die Asiatische Hornisse ist eine invasive Art und wird dieses Jahr flächendeckend im ganzen Saarland zu finden sein. Auf ihrem Speiseplan stehen neben Nektar, viele Insekten wie Wildbienen, Bienen, Wespen, Schmetterlinge, Spinnen und Fliegen,…..
Jetzt beginnt die Zeit der Staatenbildung. Die Königinnen der asiatischen Hornisse sind mittlerweile aktiv geworden und legen die ersten neuen Nester an.
Um unsere heimischen Insekten und unsere Bienen vor diesen Räubern zu schützen, sind wir auf die Mithilfe möglichst vieler Naturfreunde angewiesen.
Wie unterscheiden Sie eine geschützte, europäische Hornisse von einer asiatischen Hornisse? Aktuell ist es wichtig die Königinnen und/oder die ersten Nester zu finden und unter www.velutina-saar.de zu melden.
Hier die Gegenüberstellung der geschützten europäischen Hornisse zur asiatischen Hornisse:
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), auch bekannt als Vespa velutina nigrithorax, hat in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit erregt, da sie sich in verschiedenen Teilen Europas verbreitet hat, darunter auch im Saarland. Diese invasive Hornissenart stammt ursprünglich aus Asien und hat sich aufgrund ihrer aggressiven Natur und des schnellen Fortpflanzungszyklus zu einer potenziellen Bedrohung für lokale Ökosysteme und die Imkerei entwickelt.
Verbreitung im Saarland
Seit ihrer ersten Sichtung im Saarland sind die asiatischen Hornissen zu einem Thema geworden, das Imker, Naturschützer und lokale Behörden gleichermaßen beschäftigt. Insbesondere die Nähe zu Bienenstöcken macht diese Hornissenart zu einer ernstzunehmenden Bedrohung für Honigbienen.
Gefahren für Bienen und Menschen
Die Asiatische Hornisse ist bekannt für ihre Angriffe auf Honigbienenkolonien, wodurch nicht nur die Bienenpopulation gefährdet wird, sondern auch die Honigproduktion erheblich beeinträchtigt werden kann. Darüber hinaus besteht für Menschen, die allergisch auf Hornissenstiche reagieren, ein erhöhtes Gesundheitsrisiko.
Präventionsmaßnahmen
Um die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse einzudämmen und ihre Auswirkungen zu minimieren, sind Präventionsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung:
1. Früherkennung: Lokale Imker und Naturschützer sollten geschult werden, die Asiatische Hornisse zu erkennen und verdächtige Nester zu melden.
2. Nestentfernung: Professionelle Kammerjäger oder speziell geschulte Personen sollten sich um die sichere Entfernung von Asiatischen Hornissennestern kümmern, um unnötige Gefährdungen zu vermeiden.
3. Öffentlichkeitsarbeit: Aufklärungskampagnen in der Bevölkerung können dazu beitragen, das Bewusstsein für die Asiatische Hornisse zu schärfen und die Meldung von Sichtungen zu erleichtern.
4. Forschung und Überwachung: Kontinuierliche Forschung und Überwachung sind entscheidend, um das Verhalten und die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu verstehen und geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
Die Asiatische Hornisse ist zweifellos eine Herausforderung, die eine koordinierte Anstrengung von Imkern, Naturschützern, Wissenschaftlern und lokalen Behörden erfordert. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir effektive Strategien entwickeln, um den Einfluss dieser invasiven Art auf die lokale Tierwelt und die Imkerei im Saarland zu minimieren.
ab Minute 28:00